Unser Projekt basiert auf unserer Menschenrechtsarbeit in Mexiko und Lateinamerika, unserem soziokulturellen Engagement und unseren Erfahrungen in der entwicklungspolitischen Bildungsarbeit. Wir nutzen Kunst als Ausdrucksmittel für soziale und politische Themen.
Seit 2016 arbeiten wir am Projekt "MAIZ". In unserem Team fließen unterschiedliche Erfahrungen, Perspektiven und Interessen zusammen. Wie in der Milpa, wo verschiedene Pflanzen in Symbiose gedeihen, ergänzen und stärken wir uns gegenseitig. Gemeinsam sind wir das Team hinter MAIZ.
Als Projektkoordinatorin bei MAIZ bin ich für die konzeptionelle Arbeit, die Mittelakquise, die Projektbegleitung, das Veranstaltungsmanagement und die Öffentlichkeitsarbeit zuständig. Ich bin die zentrale Ansprechpartnerin im Team und vertrete unsere Arbeit nach außen. Ich bin seit vielen Jahren in der entwicklungspolitischen Bildungsarbeit und zum Teil auch journalistisch tätig. Die Themen Landwirtschaft und Ernährung sehe ich als zentrale Herausforderungen unserer Zeit, denn Produktion, Konsum und Ernährung sind politische Handlungen. Mich interessieren direkte Austauschmodelle zwischen Produzent*innen und Konsument*innen und die globalen Zusammenhänge des Agrarsystems. Die künstlerische Auseinandersetzung mit diesen Themen, insbesondere am Beispiel Mais, schafft Raum für Dialog und vermittelt Inhalte auf besondere Weise.
"Geboren in einem Dorf bei Leipzig, beschäftigten mich schon früh Fragen der gerechten Verteilung von Arbeit und der Sichtbarkeit von Bauern. Später studierte ich Lateinamerikanistik und Politik und lernte in Mexiko den „Widerstand von unten“ kennen - Organisationen, die ihre Weltsicht in Verbindung mit dem Land entwickeln und die Bedeutung der Herkunft unserer Lebensmittel wertschätzen. Neben meiner Erfahrung in der politischen Bildungsarbeit bin ich als Tänzerin und Performerin aktiv und sehe Kunst als Raum für neue Perspektiven. Bei MAIZ unterstütze ich die Öffentlichkeitsarbeit und begleite das Team bei seinen Aufgaben."
"Ich komme aus einer Bauernfamilie im Norden Mexikos. Mais war die Grundlage unserer Ernährung. Später habe ich angewandte Kunst studiert und ein Interesse für alte Kulturen und Traditionen entwickelt. Aufgrund der Menschenrechtssituation in Mexiko und unserer Arbeit im Kollektiv tonalli haben wir uns kritisch mit dem Thema Mais auseinandergesetzt und uns auf Ernährungssouveränität, Umweltschutz und Biodiversität konzentriert. Im Rahmen des Projekts entwickelte ich eine Fotoausstellung über industrielle Landwirtschaft, einen Workshop über Muralismus und die Geschichte des Mais und illustrierte einen zweisprachigen Comic über die Reise eines Maiskolbens durch die Menschheitsgeschichte."
"In Deutschland aufgewachsen, kannte ich aus meiner Kinder- und Jugendzeit nur den süßen Dosenmais. Erst in Mexiko habe ich die Vielfalt der Maispflanze kennen und schätzen gelernt. Damals habe ich einen Freiwilligendienst bei einer Nichtregierungsorganisation in Chiapas geleistet. Meine Erfahrungen in Mexiko und die dortige Menschenrechtslage haben mich sehr geprägt und waren letztendlich ausschlaggebend dafür, dass ich ein Studium in Alt- und Lateinamerikastudien abgeschlossen habe. Mich interessieren vor allem der Austausch mit den Menschen und der sozio-kulturelle Kontext, der mit der Maispflanze verbunden ist. Inzwischen begleite ich das Projekt MAIZ schon seit 4 Jahren und versuche die vielfältigen Themen näher an die Menschen zu bringen."
Geboren in Texas und in den Vororten von Mexiko-Stadt aufgewachsen, hatte ich als Kind wenig Kontakt zu Feldern und Mais, stellte mir aber immer die Frage, woher unsere Lebensmittel kommen. Über meine Familie väterlicherseits, die aus Tixtla de Guerrero stammt, bekam ich erste Einblicke in die mexikanische Kultur. Erst in Bonn begann ich, mich intensiver für die Bedeutung von Boden, Traditionen und den Bezug zu Lebensmitteln zu interessieren. In CDMX studierte ich Digitale Musikproduktion und machte in Bonn meinen Master in Nordamerikastudien. Medien und Kunst begleiten mich schon lange – von Kindheit an in Theater und Film aktiv, entwickle ich heute künstlerische Projekte, die tiefgehende Themen und Emotionen vermitteln. Neben meiner Arbeit als Schauspieler und Musiker bin ich auch Schriftsteller und Programmierer.
"Als Mexikaner bin ich mit Maisprodukten wie Tortillas und Tacos aufgewachsen, aber als Stadtkind wusste ich wenig über seine Geschichte. Erst im Rahmen dieses Projekts habe ich mehr über die Verbreitung von Mais und seine Rolle als weltweit meistproduziertes Getreide erfahren, von dem mehr als 50 Prozent als Tierfutter verwendet wird. Auch die Milpa, ein präkolumbisches Agrarsystem, lebt in Mexiko weiter und wird heute an Universitäten erforscht. Unsere Lesung über Mais verbindet Dokumentation, Kunst, Theater und Musik und spricht sowohl die rationale als auch die emotionale Ebene an. Mich interessieren die global-lokalen Zusammenhänge der Nahrungsmittelproduktion und mögliche lokale Lösungsansätze."
"Bei MAIZ bringe ich meine Leidenschaft für nachhaltige Landwirtschaft und kulturelles Erbe ein. Aufgewachsen in Mexiko-Stadt und mit familiären Wurzeln in Guerrero, habe ich die Kontraste zwischen der schnellen, urbanen Lebensweise und den traditionellen landwirtschaftlichen Praktiken der ländlichen Regionen erlebt. Diese zwei Welten haben mich motiviert, aktiv an der Förderung nachhaltiger Anbaumethoden und der Bewahrung von Saatgutvielfalt zu arbeiten."